Wind, Schnee, Regen und Kälte hinterlassen im Winter oft Spuren am Eigenheim, deshalb sollten Sie im Frühjahr besonders auf Mängel an der Fassade oder undichte Stellen am Dach achten und diese zeitnah beseitigen. Denn auch, wenn Sie die Mängel in den warmen Sommermonaten vielleicht nicht bemerken, könnten Sie im Herbst das gesamte Ausmaß zu spüren bekommen.
Aber sind Sie rechtlich verpflichtet, Mängel an Hausfassade und Dach zu beseitigen? Und wie erkennen Sie wetterbedingte Mängel richtig? Das erklären wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.
Bin ich verpflichtet, Dach und Fassade zu prüfen?
Es ist leider nicht ganz Ihnen überlassen, ob Sie Ihr Dach auf Schäden überprüfen oder nicht. Im Zusammenhang mit der Verkehrssicherungspflicht sind Sie als Hauseigentümer verpflichtet, das Gebäude so instand zu halten, dass von ihm keine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Das bedeutet, dass weder Passanten noch benachbarte Häuser oder vorbeifahrende Autos von losen Dachziegeln oder einer generellen Einsturzgefahr des Gebäudes beeinträchtigt werden dürfen.
Auch in Bezug auf die Versicherung ist der Nachweis einer regelmäßigen fachmännischen Prüfung des Daches wichtig. Treten beispielweise Sturmschäden auf, sind Sie in der Beweispflicht. Die Wohngebäudeversicherung muss nämlich nur für den Schaden aufkommen, wenn im Vorhinein ein tadelloser Zustand des Daches durch einen Experten festgestellt wurde.
An welchen Stellen muss das Dach häufig repariert werden?
Jedes Dachelement kann auf die Dauer beschädigt werden. Das Hausdach sollte daher von innen und außen gründlich inspiziert werden. Ziehen Sie für eine schnelle und gründliche Beurteilung einen Fachmann hinzu. Dieser kann zügig feststellen, ob und wie schnell vorliegende Mängel beseitigt werden müssen. Einige Teile des Daches sind besonders anfällig für Witterungsschäden. Legen Sie daher ein besonderes Augenmerk auf folgende Punkte:
Die Dacheindeckung
Als größte Oberfläche, die Witterungen ausgesetzt ist, ist die Dacheindeckung besonders anfällig für Schäden. Diese sind auch oft erst auf den zweiten Blick zu sehen. Es kommt vor, dass Dachziegel brechen, diese Brüche aber auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Deshalb ist es wichtig, die Dachziegel fachgerecht und gewissenhaft zu prüfen. Risse und fehlende Dachziegel können außerdem für Feuchtigkeit im Inneren des Hauses sorgen. Dies wiederum führt zu unbemerktem Schimmelbefall, welcher nicht nur gesundheitsschädlich ist, sondern auch zusätzlich die Fassade angreifen kann.
Je nach Schwere des Schadens können einzelne Ziegel oder Steine entweder repariert werden oder müssen ausgetauscht werden.
Doch Vorsicht beim Reinigen der Dachziegel: Durch Reinigungsmaßnahmen mit Hochdruckreinigern ist dringend abzuraten, da durch die Kraft des Wassers erneut Feuchtigkeit in das Hausinnere eindringen kann.
Regenrinne reinigen
Entfernen Sie Blätter und Dreck aus den Regenrinnen, um das Anstauen von Regenwasser zu verhindern. Dadurch entsteht ebenfalls das Risiko, dass Feuchtigkeit ins Hausinnere eindringt und zu Schimmelbildung führt. Prüfen Sie daraufhin auch hier die Dichte der Regenrinne. Wenn es Mängel gibt, sollten Sie die Regenrinne erneuern oder ggf. instand setzen.
Dämmung des Hauses überprüfen
Eine intakte Dämmung ist nicht nur wichtig für das richtige Wohnklima. Auch hier droht eine ausgeprägte Schimmelgefahr, die bei Befall der Dachdämmung, schwer in den Griff zu bekommen ist. Daher empfiehlt es sich, hier besonders gründlich auf Schäden der Dämmung zu achten. Ziehen Sie bei der Kontrolle am besten einen Fachmann hinzu.
Achten Sie außerdem darauf, dass eine Fassadendämmung unter Umständen sogar Pflicht sein kann. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt nämlich vor, dass Sie, wenn Sie mehr als zehn Prozent der Fassade verändern oder den Putz erneuern, gleichzeitig den Wärmeschutz überprüfen und eine Dämmung an den Außenwänden anbringen müssen.
Auf einen weiteren Faktor für das perfekte Wohnklima gehen wir übrigens in diesem Beitrag ein: Wohnung richtig heizen – 7 Tipps gegen winterliche Kälte.Kamin- und Lüftungsanlagen prüfen
Anschlüsse für Kamin und Lüftungsanlagen gehören mit zum Frühjahrscheck. Kommt es hier zu Schäden, kann die Feuchtigkeit bis in die inneren Wohnräume eindringen. Dies kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden führen! Wie Sie Ihren Kaminofen richtig reinigen, erfahren Sie hier.Fassade auf Winterschäden prüfen
Ein besonderes Augenmerk sollten Sie außerdem auf die Außenwände Ihres Hauses legen. Gerade an verputzten Fassaden kann durch feine Risse leicht Feuchtigkeit in den Putz eindringen und sich in Wand und Dämmung ausbreiten. Wenn im Winter viel Schnee gefallen ist, sammelt sich besonders am unteren Rand des Hauses oft über Wochen der Schnee an und taut dann wieder ab, sodass die Wand hier ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Bei Alarmzeichen wie Rissen oder abblätterndem Putz sollten Sie als Hausbesitzer einen Fachmann zu Rate ziehen. Schimmelbildung wird durch die Feuchtigkeit ebenfalls begünstigt. Beim nächsten Frost können sich die Risse durch das Ausdehnen der Flüssigkeit im gefrorenen Zustand zu großen Spalten entwickeln und die Struktur der Mauer schädigen. Daher sollten Sie Mängel so schnell wie möglich beseitigen.
Wenn Sie nun Ihr Haus auch noch von innen fit für den Frühling machen möchten, haben wir hierfür folgenden Beitrag vorbereitet: Frühjahrsputz – So machen Sie Ihre Wohnung frühlingsfit.
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