Wenn Sie Ihre Decke tapezieren möchten, ist dies etwas anspruchsvoller als die Arbeiten an einer Wand durchzuführen, da Sie über Kopf arbeiten müssen und die Arbeit somit deutlich anstrengender ist. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie auch die schwer erreichbare Decke mit überschaubarem Aufwand tapezieren können.
Decke tapezieren: Hilfsmittel und Materialien
Um ein perfektes Ergebnis erzielen zu können, ist eine gute Vorbereitung unersetzlich. Denn wie ärgerlich ist es, wenn man mitten beim Tapezieren der Decke merkt, dass die wichtigsten Materialien fehlen. Doch was braucht man zum Tapezieren? Hier bekommen Sie den genauen Überblick, was benötigt wird:
- Zollstock
- Schere
- Schlagschnur oder Wasserwaage
- Bleistift
- Tapetenkleister und Wasser
- Tapetenmesser
- Tapezierbürste
- Geriffelter Nahtroller
- Tapeten
- Tapeziertisch
- Abdeckfolie oder Malervlies
- Leiter
Decke tapezieren: Vorbereitungen vorab
Bevor es mit dem eigentlichen Tapezieren losgeht, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden:
1. Welche Tapete für die Decke?
Wenn Sie Ihre Decke neu tapezieren möchten, sollten Sie sich zunächst entscheiden, mit welcher Tapete Sie Ihre Decke tapezieren möchten.
Kommt für Sie eine Vlies- oder Papiertapete in Frage? Hier gibt es wesentliche Unterschiede in der Anbringung der Tapeten. Während man bei der Vliestapete die Decke einkleistert, wird bei der Papiertapete der Kleister direkt aufgetragen und dann erst an die Decke angebracht.
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2. Benötigte Tapetenrollen berechnen
Haben Sie sich für eine Tapete entschieden, ist das Ausmessen zunächst das A und O. Dabei orientiert sich die Länge der ersten Bahn an der Deckenlänge, wobei beim Zuschneiden auf dem Tapeziertisch eine Zugabe von etwa 5 cm berücksichtigt werden sollte. Berechnen Sie hier, wie viele Tapetenrollen Sie für Ihr Projekt benötigen.
3. Raum zum Tapezieren vorbereiten
Wie beim Streichen sollten auch beim Tapezieren von Decken die Möbel aus dem Raum entfernt werden. Decken Sie die Heizkörper und Böden mit einer Abdeckfolie oder Malervlies ab. Vergewissern Sie sich, dass die Stromzufuhr unterbrochen ist. Die optimale Raumtemperatur sollte beim Tapezieren zwischen 18 und 20 Grad liegen, weil bei höheren Temperaturen die Tapete zu schnell trocknet. Schließen Sie die Fenster, um zu vermeiden, dass sich die Tapete durch die Zugluft vom Untergrund löst.
Hinweis: Denken Sie beim Tapezieren von Decken auch an die Deckenlampen, da diese schnell vergessen werden. Einfach bei den entsprechenden Deckenbahnen einen passenden Ausschnitt für diese machen und es gibt keine Probleme beim Wiederanbringen der Lampen.
4. Alte Tapete von der Decke entfernen

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Nachdem Sie nun die richtige Anzahl an Tapetenrollen berechnet und den Raum vorbereitet haben, ist es jetzt an der Zeit für den nächsten Schritt: Die alte Tapete von der Decke entfernen. Falls Ihre Decke noch nicht tapeziert ist, können Sie diesen Schritt einfach überspringen. Um die Tapete einfach entfernen zu können, sollte diese zuvor mit einer Igelwalze angeraut werden, damit die Lösung besser eindringen und wirken kann. Hierfür eignen sich spezielle Tapetenlöser oder auch Hausmittel wie Essig oder Spülmittel ideal. Nutzen Sie anschließend einen Spachtel, um die Tapete und Tapetenreste zu entfernen. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen weitere Tipps, wie Sie mühelos Ihre Tapeten entfernen können.
5. Vor dem Tapezieren: Tiefgrund auftragen
Damit die neue Tapete gut an der Wand haftet, behandeln Sie die Decke zunächst mit Tiefgrund, um den Untergrund weniger saugfähig zu machen. Die Tapete lässt sich dadurch leichter aufbringen und lässt sich bei der nächsten Renovierung leichter wieder ablösen. Tragen Sie die Grundierung großzügig und gleichmäßig auf und lassen Sie diese anschließend je nach Hersteller zwischen vier und zehn Stunden trocknen, bevor Sie mit dem Tapezieren starten.
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Schritt-für-Schritt die Decke tapezieren
Sie haben alle Vorbereitungen getroffen und sind mit allen Materialien und Werkzeugen ausgestattet? Dann kann es jetzt losgehen!
Noch ein Tipp vorab: Bedenken Sie, dass das Tapezieren von Decken und somit das Arbeiten über Kopf besonders für die Nackenmuskulatur relativ anstrengend ist. So ist es am angenehmsten, sich auf eine Stufe der Leiter zu stellen. Dabei sollten Sie aber beachten, dass Sie mit mindestens einer Kopffreiheit von 10 cm beim Tapezieren arbeiten und die Nackenmuskulatur oder Arme nicht noch weiter zu beanspruchen. Machen Sie genügend Pausen, um die Muskulatur zu entspannen.
1. Decke tapezieren: Längs oder quer zum Fenster?
Bevor es mit dem Tapezieren losgeht, sollten Sie den Lichteinfall bestimmen, damit keine Schatten entstehen. Hier gilt die Faustregel: Tapezieren Sie die Tapete mit dem Lichteinfall, sodass die Tapetennähte mit dem Licht verlaufen. Tapeziert man quer zum Lichteinfall, würde das Licht an der Tapetennaht brechen und dunkle Schatten verursachen.

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2. Tapete zuschneiden
Schneiden Sie die Tapetenbahnen etwas länger als ausgemessen ab, damit die Enden ein kurzes Stück auf die Wände überlappen. Wir empfehlen eine Zugabe von etwa drei bis 5 Zentimeter an jedem Ende. Die Überstände werden zum Schluss abgetrennt.
3. Tapeten-Abstände markieren und Schlagschnur verwenden
Damit Sie später beim Anbringen der Tapete keine böse Überraschung erleben, muss eine gerade Linie an der Decke gezogen werden. Als Maß gilt hier die Tapetenbahnbreite abzüglich 2 bis 3 cm, da Sie die Tapete zur Längswand hin mit etwas Überstand anbringen sollten. Messen Sie mit einem Zollstock an mehreren Stellen der Decke in Längsrichtung jeweils etwa 50 cm ab und zeichnen Sie sich dort Punkte an. Verbinden Sie die ausgemessenen Punkte an der Decke mit einer Wasserwaage oder Schlagschnur zu einer geraden durchgehenden Ansatzlinie.

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4. Tapetenkleister anrühren und auftragen
Rühren Sie den Tapetenkleister laut Verpackungsbeilage mit einem Rührstab an und lassen Sie den Kleister ziehen. Tragen Sie den Tapetenkleister anschließend mit einer Kleisterbürste entweder auf die Decke oder die Tapete auf. Abhängig von der Tapetenart sollten Sie beim Einkleistern unterschiedlich vorgehen. Denn je nachdem wie schwer die Tapete ist, desto dicker sollte der Kleister angerührt werden. Reduzieren Sie dafür die Wassermenge.
Unser Tipp dazu: Tapezieren leichtgemacht
Der Kleister wird mit dem Pinsel auf die Tapete aufgebracht, die dann zusammengelegt wird. Hierbei werden einfach die beiden Enden zur Mitte hin umgeklappt, sodass die eingekleisterte Seite auf die eingekleisterte Seite trifft. Bei Papier- und Vinyltapeten ist es wichtig, dass der Kleister ca. 5 Minuten einwirken kann, bevor die Tapete an die Wand gebracht wird. Überschreiten Sie die Einwirkzeit nicht, damit die Tapete ihre Form behält. Weichen die Tapeten zu lange ein, kann das zu unschönen Ausdehnungen und Fugen zwischen den getrockneten Bahnen führen.
5. Tapetenbahnen richtig anbringen
Nach dem Einkleistern der Decke bzw. der Tapete für die erste Bahn folgt das Anbringen der Tapeten an die Decke. Arbeiten Sie bei der ersten Bahn mit allerhöchster Sorgfalt, da sie die Ansatzgrundlage für die folgenden Bahnen bildet und sich so ein unsauberes Arbeiten auf das komplette Ergebnis negativ auszahlen kann. Befestigen Sie die Tapetenbahn entlang der Markierung mit Ihrer Handfläche an der Decke. Drücken Sie die Tapete im Anschluss mit einer Tapezierbürste fest und streichen Sie dazu einfach von der Mitte nach außen. Nutzen Sie zwischendurch einen Nahtroller, um über die Nähte und zu rollen, damit der Übergang schön wird.
6. Tapeten-Überstände abtrennen
Trennen Sie die Überstände erst ab, wenn die Tapete angetrocknet ist. Die Tapete sollte weder zu feucht noch zu trocken sein, weil die Ränder der Tapeten sonst unschön ausfransen. Benutzen Sie zum Abtrennen der Überstände an den Längs- und Querseiten ein Tapetenmesser. Drücken Sie die Kanten und Übergänge für einen perfekten Abschluss mit dem Nahtroller an und wischen Sie überschüssigen Kleister mit einem sauberen Tuch ab.
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Das tedox-Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Erfolg beim Tapezieren Ihrer Decke!
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